Einfach einmal gar nichts tun – Der schnellste Weg zur Selbsterkenntnis

Verfasst von am 01. April 2016
Einfach einmal gar nichts tun – Der schnellste Weg zur Selbsterkenntnis

Nach meiner Erfahrung ist Nichtstun und sich auf sich selbst Besinnen der effektivste Lösungsansatz für alle Probleme. Still werden, lauschen, nach innen und außen, auf alles, was sich zeigt und regt: Darin findet man die kreativsten Impulse.

Sich selbst zuhören und ernstnehmen – darum geht es. In uns ist alles vorhanden, was wir Menschen für unser Glück und unseren Erfolg brauchen. Für die Umsetzung der Impulse ins (Berufs-)Leben wird dann lediglich ein Übersetzer, eine Art Moderator gebraucht. Das ist mein Job. Hier beginnt unsere gemeinsame Arbeit.

Im Rahmen des Coachings gebe ich meinen Kunden immer wieder die Hausaufgabe mit, einmal am Tag bewusst zehn Minuten lang gar nichts zu tun. Die Übung ist, gezielt eine Auszeit zu machen und diese Zeit für den Einstieg in die Selbsterforschung nutzen lernen.

Doch ich stelle auch immer wieder fest: Einfach einmal nichts tun, das ist für neun von zehn Menschen die schwerste Aufgabe überhaupt. Viele unterlassen es lange, diese anzugehen. Erstaunlich, finde ich. Wer sich dem verweigert, hat offenbar noch nie erlebt, wie gewinnbringend es ist, sich diesen aktiven Freiraum zu gönnen.

Nichtstun wird fast immer als Zeitverschwendung, Unsinn und irgendwie merkwürdig angesehen. „Frau Zimmermann mit Ihren schrägen Ideen…“, heißt es dann. Doch bei genauerem Hinschauen wird klar, was dahintersteckt: Nichtstun irritiert und bringt die meisten Menschen in ungewohnte Gefilde, die eine innere Unruhe erzeugen.

Langeweile macht kreativ und schlau

Dabei lohnt es sich, den neuen, unbekannten Raum zu beschreiten, der hinter dieser Hürde aus Verunsicherung, manchmal sogar Angst liegt. Die Wissenschaft hat es jüngst erst belegt: Langeweile macht kreativ und schlau. Denn sie dient der mentalen und seelischen Balance, konnten Hirnforscher nachweisen.

Auf dieses Ergebnis sind sie zufällig gestoßen. Bei einer Versuchsreihe unter MRT-Beobachtung stellten die Wissenschaftler fest, dass in den Pausenphasen Areale im Gehirn aktiv wurden, die für die Selbsterkenntnis, das autobiografische Gedächtnis, soziale und emotionale Vorgänge sowie für die Kreativität zuständig sind. Das Fazit der Hirnforscher: Nichtstun gehört zu den wichtigsten Aktivitäten in unserem Leben und könnte womöglich der einzig wirkliche Weg zur Selbsterkenntnis sein.

Sich Muße gönnen und gelegentlich einfach einmal „rumhängen“ ist also notwendig, damit Erlebtes und Gelerntes im Gehirn seinem Platz findet und mit Vorhandenem verknüpft werden kann. Unser Gehirn braucht dafür offensichtlich Leerlauf – einen impulsfreien Raum.

Ein Plädoyer für die Langeweile

Eine weitere Bestätigung meines Ansatzes kommt aus der Web-Kreativ-Szene. Anfang 2015 rief die New Yorker Tech-Bloggerin Manoush Zamorodi zu einer Kampagne gegen die permanente Beschäftigung mit Mobilgeräten auf. Ihr war aufgefallen, dass sie sich seit dem Kauf ihres ersten Smartphones vor sieben Jahren nie wieder gelangweilt hatte – hier wollte sie etwas ändern.

Mit Hilfe eines Stufenplans leitete sie sich und die Leser ihres Blogs dazu an, schrittweise, über mehrere Tage verteilt auf mobile Fotos, E-Mails und Apps zu verzichten. Ziel: Sie selbst und ihre Follower sollten etwas außerhalb ihres bekannten Bewusstseins denken. Manoush Zamorodi bat ihre Mitstreiter, Videos von ihren Reaktionen zu veröffentlichen und war erstaunt über die teilweise sehr beglückten Reaktionen ihrer User.
(Quelle: Vogue Deutschland, Juli 2015)

Ein anderes Beispiel: Anitra Eggler, die sich „Digitaltherapeutin aus Liebe zum Web“ nennt und eine erfolgreiche Key-Note-Speakerin sowie Autorin ist, hat den Slogan gesetzt, „es gibt ein Grundrecht auf Unerreichbarkeit“. Sie bietet Hilfe an „gegen die ruinösesten Krankheiten des gemeinen Büro-Kriegers: E-Mail-Wahnsinn, Sinnlos-Surf-Syndrom, Meeting-Malaria und Präsentations-Pest, Sklaven-Phonitis und wie sie alle heißen. Natürlich sind davon nicht nur Büro-Krieger betroffen, sondern auch Menschen wie Sie und ich.“
Egglers Motto: „Ich bin dann mal offline.“

Muße haben wird wieder salonfähig

Es tut sich also etwas im Bereich der Selbsterkenntnis. Muße haben, nichts tun, sich kurzfristig langweilen, still werden, alleine sein und sich nur mit sich selbst beschäftigen könnte wieder salonfähig werden.

Die wirklich Kreativen dieser Welt haben diesen Grundsatz vor Langem schon erkannt und nutzen ihn. So nimmt sich Michel Houellebecq, einer der besten zeitgenössischen Autoren, immer wieder längere Auszeiten, in denen er sich dem Nichtstun widmet. Unlängst hat er dazu gesagt: „Zugleich schafft die Langeweile irgendwie ideale Bedingungen für das Schreiben.“

Autor Oscar Wilde stellte im 19. Jahrhundert fest: „Gar nichts tun, das ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt.“ Und Cicero, der bekannte römische Redner und Schriftsteller veröffentlichte schon im ersten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung: „Niemals bin ich weniger müßig als in meinen Mußestunden.“ Sie alle wissen und wussten offensichtlich, woraus sich ihre kreativen Quellen speisten.

Tagträumen für die Selbsterkenntnis

Die Arbeit mit der Technik der Visualisation ist einzigartig, wenn es darum geht, Menschen zu ihrem vollen Potenzial zu führen und sie anzuleiten, es für ihren Erfolg und ihr Lebensglück auszuschöpfen. Mit diesem wunderbaren Mittel arbeite ich seit vielen Jahren sehr erfolgreich. Ich bin immer wieder begeistert, wie schnell, unkompliziert und effektiv Visualisationen mich zum Zentrum meiner Kunden führen – zu ihrem Wesenskern.

Die besten Lösungen, kreativsten Ansätze und die innovativsten Ideen entspringen dieser unerschöpflichen Quelle. Wir müssen nur eintauchen und uns von ihr führen lassen, um sie zu nutzen.

„Einen Tag lang ungestört in Muße zu verleben heißt, einen Tag lang unsterblich zu sein.“ Chinesische Weisheit

Muße haben und einfach herumhängen – „chillen“, wie es heute heißt – wende ich schon sehr lange als gezieltes Lebenselixier für mein persönliches Wohlergehen an. Außerdem nutze ich dieses Werkzeug für meine professionelle „Psycho-Hygiene“. Diese kurzen Phasen der mentalen Auszeit tragen extrem viel zu meiner Vitalität und Leistungsfähigkeit bei.

Ich kann es Ihnen nur empfehlen. Und natürlich leite und begleite ich Sie gerne auf dem Weg zu mehr Muße und Selbsterkenntnis.

Mit herzlichen Grüßen
Ihre Lisa Zimmermann

Jetzt für den Newsletter anmelden und immer auf dem Neuesten Stand bleiben
Mein Newsletter informiert Sie über aktuelle Termine, kommende Workshops und Wissenswertes zu Ihrer Personality und Performance. Der Newsletter wird ca. 2 mal im Monat ausgesendet, ist kostenlos und kann jederzeit abgemeldet werden. Mehr Infos in unserer Datenschutzerklärung.